Rückblick auf das                     
Elbhochwasser 2013
Der Winter 2012/13 war äußerst schneereich und dauerte sehr lange. Nachdem sich im März 2013 in den Niederungen schon der Frühling angekündigt hatte, begann es danach heftig zu schneien. Über Ostern, das auf Ende März fiel, lag noch hoher Schnee. Der Schnee taute spät und das Schmelzwasser füllte die Talsperren, so dass für den Frühsommer kaum Speicherkapazitäten vorhanden waren. Im Mai regnete es vielerorts sehr stark und lang anhaltend. Böhmen, das Alpenvorland, die Mittelgebirge in Thüringen und Sachsen hatten Niederschlagsmengen zu verzeichnen die dem zwei bis dreifachen der Bezugswerte entsprachen (Quelle: Hydrologischer Monatsbericht Mai 2013 für Sachsen Anhalt).
All diese Wassermassen mussten nun in Richtung Nordsee bzw. Schwarzes Meer abfließen. Wie schon 2002 waren die Flüsse damit überfordert und traten über ihre Ufer. Im Süden unseres Landes wurden die Donaustädte Passau, Deggendorf, Regensburg und Weitere überflutet.
Auch nach Sachsen-Anhalt wälzte sich eine Flutwelle. Ein weiteres "Jahrhunderthochwasser" sollte Sandau erreichen. Noch konnte man das Ausmaß nicht erkennen. Da aber zu dem Hochwasser welches bereits Dresden erreicht hatte, noch der Zulauf der Mulde und der Zulauf der Saale kommen würde, ahnte man Schlimmes. Die Experten sagten einen sehr lang anhaltenden Scheitelwert der Flut voraus, der eine Länge von 40km haben sollte. Dieser Sachverhalt würde die Deiche zusätzlich belasten. Die Einwohner Sandaus bereiteten sich auf eine Katastrophe vor. Regelmäßig informierte der Bürgermeister Henry Wagner die Sandauer.
Auszug aus der Volksstimme vom 08.06.2013
Man munkelte, dass das Wasser über die Deichkrone laufen würde. Das Wasser stieg vom 3 Juni 2013 bis zum
8. Juni 2013 von 5,30m auf 8,00m, das bedeutet einen Wasserstand von 30m über NN.
Sonntag 09. Juni, am Nachmittag heulte die Sirene auf. Was war passiert? Die Situation am Deich ca. 3km südlich von Sandau wurde durch einen Deichabrutsch unübersichtlich, so dass mit einem Deichbruch zu rechnen war. Der Bürgermeister empfahl den Sandauern, die Stadt zu verlassen.
In der Nacht zum 10. Juni trat ein, was sich Niemand gewünscht hatte, der Deich brach auf einer Länge von 50m
ca. 30km südlich von Sandau bei Fischbeck. Jetzt ergossen sich Unmengen von Wasser in den Elb-Havelwinkel. Innerhalb von Stunden verloren viele Leute ihr Haus und ihr Hab und Gut.
Für Sandau entspannte sich jedoch die Lage geringfügig (vgl. Pegelwerte).
Jetzt näherte sich das Wasser der Stadt von der elbabgewandten Seite. Die Bürger begannen unterstützt von offiziellen Hilfskräften aus allen Teilen der Bundesrepublik, wie Feuerwehrleute, dem THW und der Bundeswehr die Stadt mit einem Wall aus Sandsäcken einzufassen. An diesen Tagen entstand der Begriff "Stadt Gallien".
Für einige Tage wies das Ortsschild darauf hin.
Ist der schützende Deich erst einaml gebrochen, sind wir Menschen gegenüber der Naturgewalt relativ machtlos. Diese Tage zeigten aber auch, dass durch Zusammenhalt, Klugheit und Technik Schlimmeres vermieden werden kann.

Hochwasserbilanz in Sachsen Anhalt 2013 - Quelle MDR

-  5300m³ Wasser pro Sekunde.
-  Mit 40km längster je gemessener Hochwasserscheitel.
-  Über 8 Mio Sandsäcke.
-  5000 DRK Helfer.
-  7000 Bundeswehrsoldaten.
-  8000 THW-Helfer.
-  68000 Menschen evakuiert.
Flut
Sandau am 09.Juni 2013     +++ Pegel 8,21m +++
Pegel
Elbpegel, 08.Juni 2013     +++ Pegel 7,97m +++
Flut
09.Juni 2013     +++ Pegel 8,21m +++
Meeting
09.Juni 2013     +++ Pegel 8,21m +++
Am Deich
09.Juni 2013     +++ Pegel 8,21m +++
Pegel
Quelle: Bundesanstalt für Gewässerkunde   (bfg)
Meeting
Sandau - 09.Juni 2013
Bundeswehr
Die Elbe bei Sandau am 09.Juni 2013
Luftaufnahme
18.Juni 2013 - Blick auf den Elb-Havelwinkel aus einem Flugzeug
Am Wehl
Sandau am Wehl
Gallien
Ortseingangsschild Sandau/Elbe im Juni 2013
Fähre
16. Juni 2013 - die Fähre fährt wieder !     +++ Pegel 6,84m +++
Natur
Abendstimmung
Sandsack
Am 02.07.2013 hat der Landrat den Katastrophenalarm für den Landkreis Stendal aufheben lassen.